Marktentwicklung im Rückblick
Woche vom 13.01.2025 - 19.01.2025
Weizen: Warten auf Exportgeschäft
Die Weizen-Futures schlossen an der Euronext an Freitag leicht höher. Der Frontmonat März verbuchte einen Tagesgewinn von 0,75 EUR auf 226,75 EUR/t, was in der Wochenbilanz dennoch ein Minus von 6,25 EUR (2,7%) bedeutete. An der CBoT legte Soft Red Winter um 1,25 auf 538,75 ct/bu, was zur Vorwoche ein Plus von 8 ct (1,5%) bedeutete. Weizen beendete an der Euronext am Freitag eine dreitägige Verlustserie, die am Donnerstag bis auf ein Sechs-Wochen-Tief geführt hatte. Auch an den US-Börsen waren die Vorzeichen vor dem langen Feiertagswochenende grün. Am Montag sind ruht der Handel in den USA wegen des Martin-Luther-King-Tags, an dem auch Präsident Donald Trump ins Amt eingeführt wird. Das in der vergangenen Woche gesunkene Preisniveau an der Euronext lockte am Freitag einige Käufer an. Insgesamt bleibt die Stimmung aber abwartend. Auch der schwächere Euro, der seit dem Jahresbeginn 2% an Wert verloren hat, beflügelt bisher nicht das Exportgeschäft. Die Lieferungen Russlands und der Ukraine sind seit Mitte Dezember deutlich gesunken. Allerdings scheint sich auch die Nachfrage abgeschwächt zu haben, was dazu führt, dass sich die Preise seit Wochen auf einem ähnlichen Niveau bewegen. Der Markt in den USA wird auch von den festeren Kursen für Mais und Sojabohnen gestützt. Händler beobachteten außerdem die Prognosen für das kalte Wetter, das in den zentralen Ebenen und im Mittleren Westen der USA eintreffen sollte. Da vielen Feldern eine schützende Schneedecke fehlt, könnte der Frost Schäden am Winterweizen verursachen.
Ölsaaten: Telefonat sorgt für Optimismus
Die Rapskurse an der Euronext zogen vor dem Wochenende leicht an. Der meistgehandelte Mai-Future verbuchte einen Tagesgewinn von 5,75 EUR auf 530,25 EUR/t. In der Wochenbilanz stand dennoch ein Minus von 8 EUR (1,5%). Im Sojakomplex der CBoT waren die Vorzeichen durchweg grün. Die März-Bohne legte um 15 ct auf 1.034 ct/bu (370 EUR/t) zu, wodurch der Wochengewinn auf 20,5 ct (2,0%) wuchs. Die Händler an der CBoT hoffen nach der heutigen Amtseinführung von Präsident Donald Trump schnell auf Klarheit in der Handelspolitik und mögliche Auswirkungen auf die Sojabohnennachfrage. Trump führte in der vergangenen Woche ein Telefongespräch mit dem chinesischen Präsidenten Xi, was vom Markt positiv aufgenommen wurde. Kurzfristig dürften die Sojabohnenlieferungen der USA nach China in jedem Fall einbrechen, denn die Volksrepublik hat dank eines Rekordimports im vergangenen Jahr Vorräte angelegt und kann mit der beginnenden Ernte in Südamerika auf die billigeren Sojabohnen aus Brasilien zurückgreifen. Nachdem das USDA am 10. Januar die Schätzung für die US-Ernte überraschend deutlich gesenkt hatte, kauften Rohstofffonds in einem großen Umfang Sojabohnenkontrakte an der CBoT. Dies spiegelt sich auch im CFTC-Report vom Freitag wider. Finanzinvestoren wechselten bei Sojabohnen-Futures und -Optionen in der Woche bis zum 14. Januar von einer Netto-Short-Position (Wetten auf fallende Preise) von 28.612 Kontrakten auf eine Netto-Long-Position (Wetten auf steigende Preise) von 34.833 Kontrakten. Das war die erste Netto-Long-Position seit über einem Jahr und bedeutet, dass die Investoren nun wieder bullisch gestimmt sind.
Mais: IGC erwartet Abbau der globalen Endbestände
Der Maishandel schloss an der CboT am Freitag deutlich fester. Der Frontmonat März legte um 9,75 ct auf 484,25 ct/bu (186 EUR/t) zu und baute so den Wochengewinn auf 13,75 ct/bu (2,9%) aus. An der Euronext ging Mais mit einem Plus von 1,50 EUR auf 214 EUR/t ins Wochenende. Gegenüber dem vergangenen Freitag brachte das einen kleinen Gewinn von 0,25 EUR (0,1%). Der Maishandel wird weiter von dem kleineren Angebot in den USA und den schlechten Wetterbedingungen in Argentinien gestützt, was die Kurse in Chicago am Freitag auf ein Ein-Jahres-Hoch zog. Der Internationale Getreiderats (IGC) senkte seine Prognose für die weltweite Maisproduktion 2024/25 gegenüber dem Dezember um 6 Mio t auf 1,219 Mrd t. Die US-Maisernte wurde dabei zuvor 384,6 Mio t auf 377,6 Mio t nach unten korrigiert, was mit der aktuellen Schätzung der US-Regierung übereinstimmt. Die globalen Endbestände erwartet der IGC 2024/25 nun bei 272 Mio t, das sind 3 Mio t weniger als im Dezember und bedeutet im Jahresvergleich einen Abbau um 20 Mio t. Finanzinvestoren hatten auf den WASDE-Report vom 10. Januar mit massiven Maiskäufen reagiert. Der CFTC-Report für die Woche bis zum 14. Januar zeigte einen Anstieg der Netto-Long-Position (Wetten auf steigende Preise) in Mais-Futures und -Optionen um 38.882 Kontrakte auf 292.228. Das ist der höchste Stand seit Mai 2022.