Marktentwicklung im Rückblick
Woche vom
03.11.2025 - 09.11.2025
Ölsaaten: China wartet weiter ab
Die Weizenfutures an der Euronext gaben am Freitag den dritten Tag in Folge nach. Die starke internationale Konkurrenz und der festere Euro belasten.
Der Dezember-Future verlor 0,50 Euro auf 191,50 Euro je Tonne, was den Wochenverlust auf 1,50 Euro (0,8 Prozent) erhöhte. An den US-Börsen waren die Vorzeichen ebenfalls rot. An der CBoT schloss der Dezember-Termin mit einem Minus von 7,75 Cent bei 527,75 Cent je Bushel (168 Euro je Tonne). In der Wochenbilanz stand ein Minus von 6,25 Cent (1,2 Prozent).
Für europäischen Weizen wird es auf dem erhöhten Preisniveau schwieriger Käufer auf dem Weltmarkt zu finden. Der festere Euro belastete das Exportgeschäft zusätzlich, was die Kurse an der Euronext vor dem Wochenende unter Druck setzte. In den USA hoffen Händler bisher vergeblich auf größere Weizenbestellungen aus China. Die Volksrepublik hat in der vergangenen Woche in den USA erstmals seit über einem Jahr wieder zwei Schiffe gekauft. Das ist allerdings deutlich weniger als erwartet worden war.
Eine Ausschreibung Algeriens könnte in dieser Woche zeigen, wie wettbewerbsfähig EU-Weizen gegenüber Russland, der Ukraine und Argentinien ist. Die staatliche Getreideagentur OAIC in Algerien hat einen Tender über 50.000 Tonnen Weichweizen ausgeschrieben. Die tatsächlich gekauften Mengen sind in der Regel größer. Als Lieferorte wurden nur zwei Häfen angegeben, was ein Zeichen dafür sein könnte, dass ein eher kleiner Kauf geplant ist. Die Angebote müssen bis Dienstag eingereicht werden.
Russischer und ukrainischer Weizen mit 11,5 Protein kostet etwa 227 bis 229 US-Dollar (196 bis 198 Euro) pro Tonne FOB für die Lieferung im November/Dezember. Französischer und rumänischer Weizen liegt etwa 2 bis 3 US-Dollar je Tonne darüber.
Laut FranceAgriMer sind zum 3. November 79 Prozent der französischen Weichweizenanbaufläche ausgesät, was einem Anstieg von 11 Prozentpunkten gegenüber der Vorwoche entspricht. Die Aussaat von Hartweizen liegt bei 23 Prozent.
Ölsaaten: Handelsdeal mit China sorgt für Sojarallye
Bisher sind die von China versprochenen großen Sojabohnenbestellungen in den USA ausgeblieben. Rapshändler schauen auf den Palmölmarkt in Malaysia.
Raps legte an der Euronext vor dem Wochenende zu. Der Frontmonat Februar verbuchte einen Tagesgewinn von 3,50 Euro auf 378,50 Euro pro Tonne, was den Wochenverlust auf 2 Euro (0,5 Prozent) begrenzte. Sojabohnen schlossen an der CBoT höher. Die Januar-Bohne legte um 9,5 Cent auf 1.117 Cent je Bushel (350 Euro je Tonne) zu. In der Wochenbilanz stand so ein kleines Plus von 1,75 Cent (0,2 Prozent).
In den USA warten Händler weiter auf umfangreiche Sojabohnenkäufe Chinas. Die Lage bleibt ungewiss, doch es wird weiter damit gerechnet, dass Peking die zwischen den Präsidenten Trump und Xi getroffenen Vereinbarungen einhalten wird. Dazu gehören Sojabohnenimporte von 12 Millionen Tonnen bis zum Jahresende. Der Handelsdeal hat zu einem starken Preisanstieg in den USA und zu sinkenden Preisen in Brasilien geführt. Zudem erhebt China für US-Bohnen weiter einen Zollsatz von 13 Prozent. Bohnen aus Südamerika sind billiger als US-Angebote, was das Kaufverhalten der chinesischen Importeure beeinflussen könnte. China setzte auch nach dem Handelsdeal mit den USA seine Käufe in Brasilien fort und es erscheint zunehmend fraglich, wie außerdem die riesige Menge an US-Bohnen aufgenommen werden soll. Dennoch zogen die Sojabohnenkurse an der CBoT nach dem starken Rückgang am Donnerstag am Freitag wieder an.
Raps konnte das Preisniveau an der Euronext in der vergangenen Woche halten, obwohl der festere Euro belastete. Gestützt wurde der Markt durch die höheren Sojaölkurse in Chicago. Auf der anderen Seite begrenzen die Verluste beim Palmöl in Malaysia die Preisfantasien für Raps. Die Börse in Malaysia verzeichnete den vierten wöchentlichen Verlust in Folge. Am Montagmorgen veröffentlichte das Malaysia Palm Oil Board (MPOB) die Bilanz für den Oktober, in dem die Palmölvorräte auf ein Sechseinhalbjahreshoch stiegen. Gegenüber Ende September erreichte der Zuwachs 4,4 Prozent auf 2,46 Millionen Tonnen. Die Rohpalmölproduktion stieg im Oktober gegenüber September um 11,0 Prozent auf 2,04 Millionen Tonnen und erreichte damit den höchsten Stand seit August 2015, während die Palmölexporte um 18,6 Prozent auf 1,69 Millionen Tonnen nach oben schossen und damit die stärkste Wachstumsrate seit einem Jahr verzeichneten. Die Endbestände lagen zwar im Rahmen der Erwartungen, der Anstieg der Produktion und der Exporte war aber nicht in diesem Ausmaß erwartet worden.
In Kanada legte Canola in der vergangenen Woche ebenfalls leicht zu. Gestützt wird der Markt von der geringen Verkaufsbereitschaft der Farmer. Sie hoffen, dass China im Laufe der Saison seine Importe aus Kanada wieder aufnehmen wird. Die Exporte liegen aktuell nur etwa bei der Hälfte der Vorjahresmenge. Die Verarbeitung im Inland ist dagegen leicht gestiegen.
Mais: Großes Angebot zieht CBoT nach unten
Mais folgte am Freitag in Chicago den schwächeren Märkten für Weizen und Sojabohnen. Die Ernten in den USA und in Frankreich stehen kurz vor dem Abschluss.
Der Dezember-Future an der CBoT gab am Freitag 1,5 Cent auf 427,25 Cent je Bushel (145 Euro je Tonne) nach. Der Wochenverlust stieg so auf 4,25 Cent (1,0 Prozent). An der Euronext verlor Mais 0,75 Euro auf 189,25 Euro je Tonne. In der Wochenbilanz stand dennoch ein Plus von 1,50 Euro (0,8 Prozent).
Der Maishandel ist weiter von einem großen globalen Angebot geprägt. In den USA neigt sich die Ernte dem Ende entgegen. Aktuelle Daten zum Fortschritt der Kampagne fehlen weiter, da das USDA wegen des teilweisen Stillstands der Regierung auch in dieser Woche keinen Crop Progress Report veröffentlichen wird. Mit Spannung erwartet wird deshalb der WASDE-Report, in dem das USDA am Freitag eine neue Prognose für die Maisernte in den USA veröffentlichen wird. Auch die globalen Daten zu Angebot und Nachfrage werden dann aktualisiert. Der WASDE-Report war im Oktober ausgefallen. Der Veröffentlichungstermin für den November wurde vom heutigen Montag auf Freitag verschoben.
In Frankreich war die Maisernte am 3. November zu 90 Prozent abgeschlossen, berichtete FranceAgriMer am Freitag. Das Tempo ist damit höher als der Fünfjahresdurchschnitt von 82 Prozent. Europäischer Mais wird durch die schlechten Erträge in Südosteuropa gestützt.
Am Kassamarkt in Deutschland haben die Maispreise vor dem Wochenende wieder nachgegeben. Nachdem sie am Mittwoch Franko Südoldenburg bis auf 218 Euro je Tonne gestiegen waren, fielen sie am Freitag wieder auf 215 Euro je Tonne, das war 1 Euro weniger als in der Vorwoche und um 10 Euro niedriger als vor einem Jahr.